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Lampenschirm Stamm der vier Jahreszeiten

Lampenschirm Stamm der vier Jahreszeiten (00622-L) (0 cm, ?)
00622-L
Ausführungen
cm-inch 31,5 - 12,40
EH
 
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“Der Stamm der vier Jahreszeiten“

 Dieses in die roulierenden Stammflächen eingearbeitete Flachrelief ist 2003 vom Künstler Harald Kastlunger exklusiv für LEPI kreiert worden. Die Aufteilung der Flächen in zwei Bahnen schafft Platz für die Darstellung  jeder Jahreszeit in zwei Szenen. Die erste ist dem Frühling gewidmet und spricht die mitreißende Sprache des Wiedererwachens der Natur,  der Rückkehr der Schwalben und der Saatzeit. Die aus den von der Bäuerin gesäten Samen hervorgegangenen Kornähren werden im Sommer vom Bauer bei Sonnenschein geschnitten und nach dem althergebrachten Brauch zu Garben gebunden. Den Kontrapunkt zur mühsamen Feldarbeit setzt der Künstler mit den Ferienerlebnissen am Meer; die Kinder tummeln sich im Wasser vor dem von den Sonnenschirmen und Liegestühlen  gegebenen  fröhlichen Hintergrund.

Im Mittelpunkt der schwungvollen Herbstbeschreibung steht die Weinlese: der Wimmer legt die geernteten Trauben in ein wie in übergroßer Becher geformtes Gefäß. Das darin auf das schönste eingefangene Symbol  des nach seinem Tode auferstandenen Bacchus, Gott der Fruchtbarkeit und des Weins, ist hier allegorisches Deckbild für die Leidensgeschichte Christi, der für die Versöhnung der Menschen mit dem Himmelsvater  nach dem Sündenfall sein Leben gegeben hat. Und darum wird der Rebstock als mit dem Apfelbaum verwachsen dargestellt, denn er war es, der die Stammeltern zum Genuß der „verbotenen Frucht“ verführte.

Zu allerletzt meldet sich der Winter mit seinen Bildern  zu Wort. In der gemütlichen Stube brennt das Kaminfeuer, die Mutter wiegt das Kind in den Schlaf, das kleine Fenster gibt den Blick auf die Mondsichel frei. Auch der Hund und die Katze halten sich lieber im warmen Haus aus als in der Kälte auf. Sie haben unter dem Tisch Stellung bezogen und hoffen sehr, sich am Festessen irgendwann beteiligen zu dürfen. Die saftigen Speisen duften aus dem Bild heraus, was Wunder, dass sie den zwei Kumpanen munden. Offensichtlich trinkfreudig der eine, der die Weinflasche hochleben

lässt und augenscheinlich gefräßig der andere, der es mit seiner großen Gabel wohl auf den Braten abgesehen hat.

Groteske Gesichter, plumpe Körper und inmitten ihrer Ausführung eingefangene ungeschickte Bewegungen: der Künstler versetzt uns in eine Welt der einfachen Werte, in der sich alles im gleich bleibenden Rhythmus abspielt und wiederholt, in eine Zeit, in der es noch viel zum Staunen gab, wie die im Wechsel der Jahreszeiten  gezeigten Verrichtungen beredet bezeugen.  So wie das langsam oder manchmal zu schnell gelebte Leben: wir werden geboren, blühen in der Jugend auf, verwelken im Alter und können dem Tod nicht entfliehen. Doch werden stets die Angehörigen der älteren von den Angehörigen der jüngeren Generation abgelöst und die wundersame Lebensstrecke wird immer wieder zurückgelegt, unaufhörlich, gleichsam dem Bilderfluss ohne Ende, festgehalten in den roulierenden Stammflächen.

Die Maßstäbe wechseln von den Figuren im Großformat bis zum kleinen Raum, der sie enthält. Die derart unterstrichene gewichtige Rolle der Gestalten findet ihren Ausgleich in ihrer flachen Abarbeitung und in der damit erzielten starken Schattenwirkung. Die Übernahme der Formelemente der Romanik ist ganz im Sinne der Zielvorstellung des Künstlers zu verstehen: die fast derb anmutende plastische Schilderung trägt der Forderung der Gemeinverständlichkeit der Bilder und des Sinngehalts des Werkes Rechnung.

Der Schlüssel zu seiner Betrachtung ist bei der Fassung aus naturbelassenem Eichen- oder Ahornholz der  auf große Wirkung berechnete Reiz der Maserung, bei der bemalten Variante geht die Leuchtkraft der Farben Hand in Hand mit einem Reichtum herrlicher Tonwerte.

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